PHILOSOPHIE

Mein persönliches Ziel war es schon immer, Modedesignerin zu werden. Die Faszination für Textilien und ihre einzigartige Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und Gefühle auszudrücken, hat mich dazu motiviert, meinem Traum zu folgen. Trotz Momente des Zweifels, da meiner Erfahrung nach die Mainstream-Modebranche ein unsoziales und toxisches Umfeld sein kann, habe ich mich dennoch dafür entschieden. Für mich ist es entscheidend, in einem sozialen und kollaborativen Arbeitsumfeld zu arbeiten, in dem Respekt, gegenseitige Unterstützung und Umweltbewusstsein im Vordergrund stehen. Während meines Studiums hatte ich das Glück, alternative Ideen und Systeme außerhalb der traditionellen Modebranche kennenzulernen und davon zu profitieren.

Nachhaltiges Arbeiten ist für mich ein sehr wichtiges Ziel. Das Thema Nachhaltigkeit ist mir bei meiner Arbeit besonders wichtig, weshalb ich jeden Arbeitsschritt kritisch hinterfrage, um nachhaltiges Arbeiten in meiner Praxis umzusetzen. Nachhaltigkeit geht mit sozialen Arbeitsbedingungen einher. Es ist nicht möglich, gleichzeitig soziale Arbeitsbedingungen anzubieten und mit gefährlichen Chemikalien zu arbeiten. Und es ist auf der anderen Seite nicht möglich, mit nachhaltigen Materialien zu arbeiten und die Arbeitsbedingungen auszuklammern.

Die Beschaffung nachhaltiger Materialien ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Modedesigners. Das Know-How verschiedener nachhaltiger Designstrategien hilft mir bei meiner Arbeit. Für meine Kleidungsstücke upcycle ich alte T-Shirts, Blusen, Tischdecken oder Bettlaken. Meine Materialien beziehe ich von der Berliner Textilsortierfirma Textilhafen. Diese Textilien wurden aussortiert und würden im Müll landen, durch den Upcycling Prozess schenke ich diesen Textilien eine zweites Leben. Alle bezogenen Textilien bestehen aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen. Die für jedes Kleidungsstück verwendeten Textiletiketten bestehen ebenfalls aus 100 % Baumwolle.

Die Farbstoffe wie Cochineal oder Blauholz beziehe ich aus Shops, die auf Naturfärbemittel spezialisiert sind. Die meisten Blumen, die ich zum Färben verwende, ziehe, ernte und trockne ich eigenständig. Daher weiß ich, wie viel Mühe es kostet, schöne Blumen zu ernten. Andere Farbstoffe sammle ich auch bei Spaziergängen. Beim Sammeln von Farbstoffen aus der Natur ist es wichtig, auf die Umwelt zu achten. Als Naturfärberin ist es entscheidend, unserer Umwelt keinen Schaden zuzufügen. Ich lasse immer ein paar Blumen für die Bienen stehen und nehme nur wenige Pflanzen mit, damit sich die Natur leicht erholen kann.